Burnout Prävention für Einsatzkräfte

Polizei | Feuerwehr | Rettungsdienst 

Hilfe für Helfer – Burnout Prävention für Einsatzkräfte

Als Lehrbeauftragter für Psychologie an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) im Fachbereich Polizei ist es mir ein besonderes Anliegen, Einsatzkräfte bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst psychologisch zu unterstützen. Dabei spielen nicht nur potenziell traumatische Erfahrungen in Extremereignissen eine Rolle, sondern auch und mindestens genauso bedeutsam, der alltägliche Stress und die berufsbedingen Belastungen und deren Folgen.

Sie möchten herausfinden, ob bei Ihnen Hinweise auf einem Burnout vorliegen? Hier geht es zum Online-Selbst-Test bei Burnout.

Wenn Sie vermuten, von Burnout betroffen zu sein und/oder der Fragebogen Hinweise dazu liefert, vereinbaren Sie gerne einen Termin bei mir.

Ihre Eingaben und Anfragen werden streng vertraulich behandelt (Schweigepflicht nach §203 StGB)

Burnout und Stress Therapie in Wiesbaden- Termin (Behandlung auch als online Videotherapie möglich) bei Mads Feddersen (Psychologe, M.Sc.) vereinbaren: Tel.: (0160) 99881859

 

Alltägliche Belastungen im Berufsalltag von Einsatzkräften

Polizeibeamte, Beamte bei der Feuerwehr und Rettungsdienste stehen unter massivem Druck. Neben teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen wie etwa Schichtdienst, Unterbesetzung und hoher körperlicher Belastung, bestehen hohe Erwartungen an die Qualität der Arbeit von Bürgern und Politikern, Kollegen und Vorgesetzten und den Medien. Völlig menschlich kann sich aufgrund dieser hohen Erwartungshaltung ein Gefühl von Überlastung und Überforderung einstellen, welches schließlich zu stressbedingten Gesundheitsstörungen führen kann. Neben mentaler und körperlicher Erschöpfung kann es zu Angststörungen und Depression kommen.

Typische Belastungen im Berufsalltag von Einsatzkräften sind:

  • Schichtdienst
  • Rollenerwartungen
  • Verhältnis Einsatzkräfte zu Bürgerinnen und Bürger
  • Ständig wechselnde Situationen
  • Infektionsrisiken
  • Zeitdruck
  • Einsätze zu jeder Zeit
  • Arbeit in der Öffentlichkeit
  • Verantwortungsdruck

 

Besondere psychische Belastungsfaktoren von Einsatzkräften

Extreme Vorkommnisse bedeuten auch extreme Belastungen für Einsatzkräfte. Das Erleben von gefährlichen Situationen gehört zum Beruf und äußert sich in vielfältiger Form. Sei es bei Verletzungen und Bedrohungen, beim Kontakt mit Opfern von physischer und psychischer Gewalt, bei Zeugenberichten und Anschauung von Videomaterial, beispielsweise bei Kindesmissbrauch. All solche Ereignisse können traumatisch wahrgenommen werden.

Nach einer Studie (Latscha 2005: Belastungen von Polizeibeamten) haben über 60% aller Polizeibeamten und Beamtinnen bereits traumatische Situationen im Dienst erlebt. Sicher nachvollziehbar ist auch der Gedanke, dass alle Einsatzkräfte im Außendienst im gesamten Dienstleben mindestens eine Situation erleben werden, die potentiell dazu geeignet wäre, eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln.

Oft werden derartige psychische Traumata dank sozialer Kontakte, wie etwa Familie, Kollegenkreis und Freunde, ohne Folgen verarbeitet. Häufen sich jedoch die potentiell traumatischen Erfahrungen und/oder sind diese sehr schwerwiegend, so kann eine professionelle Unterstützung hilfreich und sogar erforderlich sein.

Potentiell traumatische Belastungen können beispielsweise sein:

  • Einsatz bei Katastrophen/Großschadenslagen
  • Schusswaffengebrauch
  • Suizide innerhalb der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste
  • Sexueller Kindesmissbrauch
  • Kinderleichen

Wenn solche Ereignisse beispielsweise dann auftreten, wenn Ihre Regenerationskräfte schon erschöpft sind und/oder diese in einem schwierigen psychischen Moment auftreten, kann die Fähigkeit zur Bewältigung nicht mehr ausreichend sein. Sogenannte Traumafolgestörungen können die Folge sein. Typische Symptome sind das Wiedererleben der traumatischen Erfahrung in Form von Flashbacks. Dazu kommen Schlafstörungen, Gereiztheit, erhöhte Schreckhaftigkeit, Selbstunsicherheit und Ängste. Wenn derartige Symptome länger als 4 Wochen andauern, ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Die Belastung kann mitunter sehr stark ausgeprägt sein und Sie in Ihrem Leben einschränken. Gerade im Berufsalltag von Einsatzkräften möchten viele Betroffene keine Schwäche zeigen. Das ist hier aber völlig unangebracht, da es zum einen keine Schwäche im Sinne einer zu geringen psychischen Belastung darstellt und zum anderen, die Zeit leider eben nicht alle Wunden heilt. Leidenszeit ist auch verlorene Lebenszeit also haben Sie Mut den Tatsachen ins Auge zu sehen.